Das intime Interview mit dem Starfotograf Alberto Venzago

Alberto Venzago, Starfotograf, Filmer und einer der wenigen Zürcher Rockstars, versteigerte in Zürich bei Hammer Auktionen seine Voodoo- Bilder. Mehrere Jahre lang filmte und fotografierte Venzago das Leben der Voodoo-Priester. Er war bei rituellen Tötungen von Tieren und Delirium-ähnlichen Zeremonien anwesend.

Sein nächstes Projekt wird etwas ganz anders: Zusammen mit Lebenspartnerin Julia realisiert Alberto Venzago ein Porno-Kunstbuch, von dem es am Ende bloss neun Exemplare zu kaufen gibt. Das 1,60 Meter grosse Werk trägt den Titel «ONE», soll fünfzig Kilogramm wiegen, bibelähnlich gestaltet und im Vatikan gebunden werden. Heute fliegen sie nach Los Angeles, um dort die letzten Aufnahmen zu knipsen. «ONE» wird voraussichtlich Anfang 2017 erscheinen, begleitet von diversen Ausstellungen. www.venzago.com

«Ich bin ein spiritueller Atheist»

In welchem Restaurant trifft man Sie regelmässig?
Im The Russian Tea Room, 150 West 57th Street New York.

Ihre Quartierbeiz?
NOOCH, Asian Kitchen, im Haus, da kann ich mit dem Lift 7 Stockwerke runterfahren und im Pyjama Ramen oder Sushi bestellen. Gegessen wird oben.

Was ist Ihre Leibspeise?
Fondue moitié-moitié!

Verraten Sie uns das Rezept?
Am besten nackt und alleine früh morgens um 04.00 Uhr am Herd in der Küche. Bewaffnet mit einem Holzlöffel, mit einem Loch in der Mitte. Grundlagen sind Vacherin und Greyerzer Käse vom Globus. Dazu viel Knoblauch, Muskatnuss, Pfeffer und Kirsch vom Sepp. Auf Sepps Bauernhof oberhalb Zug habe ich vier Jahre gewohnt, unten im Haus war die Schnapsbrennerei. Es riecht immer nach viel Alkohol , Kirschen und Nostalgie. Nach dem Fondue-Schmaus gönne ich mir zwei Tage Klausur.

Was kochen Sie am liebsten für Ihre Gäste?
Ich kann nur Risotto und Spaghetti kochen. Unsere Gäste werden oft von Julia bekocht. Russische Delikatessen!

Ihr Lieblingsgetränk?
2014 Abstract, California, Orin Swift Cellars, ist nicht nur sehr gehaltvoll, hat zudem auch die geilste Etikette.

Sind sie süchtig nach?
Schoggi ist Sex-Ersatz. Beides.

Ihre Lieblingsstadt?
New York – memories, Tokyo – memories, Zürich – geil.

Dieses Hotel könnte ihr zweites Zuhause sein?
Chateau Marmont Los Angeles, Soho Grand Hotel in New York City.

Welches Talent hätten Sie gerne?
Klavierspielen wie mein Bruder.

Und welches einmalige Talent besitzen Sie?
Das weiss nur Julia.

Das mögen Sie gar nicht.
Gruppensex aus den 70ern.

Und das lieben Sie?
Zeit für mich alleine. Mit dem Auto einen Pass hoch fahren, oben Klappbike raus und ab die Post. Oder romantisch mit Julia am Arsch der Welt blöd in die untergehende Sonne glotzen und dabei schöne Gedanken haben.

Das raubt Ihnen den Atem?
In der Antarktis oben auf Deck eines alten russischen Eisbrechers (Greenpeace) in der Dunkelheit die vorbeiziehenden Eisberge anstarren.

Und das haut Sie um?
Das Klick-Klack des Auslösers und das Wissen, «YEAHH, wir haben es geschafft».
Schon wieder ein Bild für unser Langzeitprojekt «ONE».

Welches Buch lesen Sie zurzeit?
«Schuld» von Ferdinand von Schirach.

Und welches immer wieder?
Bruce Chatwins Bücher. Und natürlich Ernest Hemingway. Alles von ihm.

Ihr Auto?
Als Kind hatten wir kein Auto. Ich war neidisch auf die Nachbarskinder, deren Eltern, wegen ihren tollen Borgwards und Opels. Damals träumte ich von einem Porsche Carrera, Cabrio.

Ihr Traumauto?
Eben!

Woran glauben Sie?
Ich bin ein spiritueller Atheist. Als Hardcore Katholik erzogen, als Hippie alle Muster weggeworfen. Jetzt bleibt die Liebe. Die tollste Kraft.

Und woran auf keinen Fall?
Materialismus. Wahlversprechen von Politikern und Börsengurus.

Ihr persönlicher Traum?
Kann ich hier nicht beschreiben.

Und wann geht er in Erfüllung?
Dieser Weg ist das Ziel!

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