Das intime Interview mit der Basler Gastro-Unternehmerin Séverine Götz
Séverine Götz hat zusammen mit Sabrina Zbinden (im Bild rechts) vor drei Jahren den gesunden Büro-Lieferdienst Martha’s Salad gegründet. Von regionalen Lieferanten beziehen sie Gemüse, Fleisch und Käse und verarbeiten dies zu Suppen, Salaten und Sandwiches. Im März haben die beiden Jungunternehmerinnen drei Stores in Zürich eröffnet und sind von vier auf knapp 30 Mitarbeiter gewachsen.
Im April erschien ihr erstes Kochbuch «Martha’s Salad – 50 Salate to Go» in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Buch ist auf der Bestseller-Liste von Orell Füssli gelandet, soeben wurde die zweite Auflage gedruckt. http://www.books.ch http://marthassalad.ch
«Ich bin süchtig nach dem Leben»
Frau Götz, in welchem Restaurant trifft man Sie regelmässig?
In Zürich: für Trüffelnudeln im Bindella, für Schnitzel im Kaufleuten, für Mezze im Tea Room. In meiner Heimatstadt Basel in der Kunsthalle.
Und Ihre Quartierbeiz?
Das Al Forno an der Universitätsstrasse. Für die schnelle Pizza um die Ecke.
Was ist Ihre Liebspeise?
Pizza, Pasta, Fondue und Raclette. Dazu selbstverständlich einen feinen Salat. Da ich fast ein Jahr keinen Sport gemacht und zu viel Pasta gegessen habe, konsumiere ich zurzeit mehr Salat.
Verraten Sie uns Ihr Pasta-Rezept?
Penne alla Wodka: Frische Tomaten-Sauce mit Wodka einkochen und mit Rahm verfeinern, abschmecken mit Salz&Pfeffer, anschliessend die noch heissen Penne darunterheben.
Ihr Lieblingsgetränk?
Zum Abendessen Rotwein Malbec. Im Ausgang Bier und – ganz schlimm – Margaritas mit Salz-Rand.
Sind sie süchtig nach?
Ich habe bis letzten November täglich eine Packung Zigaretten geraucht. Diese Sucht ist überwunden. Süchtig bin ich nach Tattoos und nach dem Leben. Ich muss die Grenzen immer etwas austesten. Über diese Antwort werden sich meine Eltern aber nicht freuen.
Dieses Hotel könnte ihr zweite Zuhause sein?
Jetzt mache ich es wieder gut: Hotel Mama! – in Basel. Gebügelte Bettwäsche, tolle Crèmelis in ihrem Badezimmer (die ich natürlich nur anschaue), schöne Kleider in ihrem Schrank (die ich natürlich nur anschaue), ein perfekt gepflegter Garten zum Rumliegen und immer unglaublich feines Essen auf dem Tisch. Es ist das pure Wohlfühlprogramm.
Und diese Stadt besuchen Sie bald wieder?
New York. Die Stadt löst so viele Emotionen in mir aus, ich liebe sie. Und Buenos Aires, wo ich mal gelebt habe. Ich musste wegen Martha’s Salad leider auf viele Reisen verzichten.
Welches Buch lesen Sie zurzeit?
Ich lese gerade das soeben erschienene Buch über die 93. Minute im Spiel FCB gegen FCZ am 13. Mai 2006. Ein harter Moment für uns Basler und trotzdem spannende Geschichten. Die Zeit heilt alle Wunden.
Diese App hilft Ihnen durch den Tag?
Die Wetter-App – denn bei gutem Wetter machen wir mehr Umsatz.
Ihr Auto?
Ich fahre bei Martha’s Salad einen umweltbewussten Kia. In den Bergen einen Land Rover Defender – nicht ganz so umweltbewusst.
Ihr Traumauto?
Meine Traumautos sind alles Benzinschleudern mit viel PS und stimmen nicht mit dem Image von Martha’s Salad überein – ich werde sie also alle im nächsten Leben kaufen.
Welches elektronisches Gadget müssen Sie unbedingt noch haben?
Ein smartes Gerät, das blinkt und anzeigt: «Das war der letzte Drink heute Abend – go home!»
Und welches gehört eingestampft?
Mein FC Bayern Logo-Toaster aus meiner Studienzeit in München.