Das private Interview mit der Stilikone Ezgi Cinar
Ezgi Cinars Popularität geht auf ihr Stilverständnis zurück – sie inszeniert sich auf Instagram seit zwei Jahren als Märchenprinzessin, mit sicherem Auge für ungewöhnliche Kombinationen. Jetzt hat sie eine eigene Modelinie am Start, 2002 DNA ist im Zürcher Modehaus Gassmann erhältlich. «Ich habe erst mich zur Marke gemacht, bevor ich mit meiner ersten Kollektion rauskam».
Die gebürtige Türkin – Ihre Instagram-Beiträge werden von über 41’000 Menschen gesehen und geliked – arbeitete einst für internationale Luxusbrands wie Agent Provocateur und wirkt seit gut sechs Jahren als selbständige Event-Organisatorin im Hintergrund der Schweizer Modeszene. instagram.com/ezgi_cinar/
«Ich mag die Person, die ich heute bin»
Sie inszenieren sich gerne als Prinzessin. Sind Sie den eine?
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mich als Prinzessin inszeniere, ich poste lediglich Bilder – die Suggestion dazu und die Wahrnehmung ist dem Betrachter überlassen. Und wenn mich jemand als Prinzessin sieht, dann ist es halt so; ich nehme es als Kompliment und denke, es gibt Schlimmeres im Leben.
Unter dem Namen 2002 DNA realisierten Sie ihr eigenes Modelabel. Was beutet der Name?
Dies bleibt mein Geheimnis.
Ihre erste Kollektion «Hero» bekommt frau bei Gassmann Zürich? Und wo noch?
Die SS16 Kollektion ist exklusiv nur bei Gassmann erhältlich, die Expansions-Pläne zu AW16 werden zu einem späteren Zeitpunkt kommuniziert.
Und wie verkauft sich «Hero»?
Verdammt gut!
Rechnet sich Ihr Engagement? Verdienen Sie bereits Geld mit Ihrer ersten Kollektion?
Die Kollektion ist erst seit knapp vier Wochen erhältlich, hatte einen super Start – dementsprechend ja, das Engagement lohnt sich.
Die grossen Modebrands haben schwer zu kämpfen, Billigproduktionen wie H&M oder Zara dominieren
den Markt, was ist Ihre Motivation, mit einer kleinen, exklusiven Modelinie anzutreten?
Was Wegwerfmode macht interessiert mich herzlich wenig, eine eigentliche Motivation hatte ich nicht, jedoch eine grosse Lust, es zu tun.
Sind sie als Stilikone und «lebende Marke« auch selber am POS vor Ort?
Nein. Ich dränge mich nie in den Vordergrund.
Das raubt Ihnen den Atem?
Über 400 Messages, wenn ich mal eine Stunde das Smartphone nicht in der Hand hatte.
Und das haut Sie um?
Nichts.
Und was würden Sie heute anders machen?
Ich würde absolut rein gar nichts anders machen, ich habe sehr viele Fehler begannen, aber genau diese Fehler haben mich (u.a.) zu dem gemacht, wer ich heute bin; und ganz ehrlich, ich mag die Person, die ich heute bin.
Was möchten Sie unbedingt noch erleben?
Unglaublich aber wahr – ich war noch nie in New York.
Glauben Sie an Gott?
Nein.
Fotocredit: Ellin Anderegg