Das private mit Interview mit Dodo
Dass Dodo als Produzent in der Lage ist grosse Hits zu schreiben, dürfte spätestens seit den letzten Swiss Music Awards im März 2015 bekannt sein. Wir erinnern uns: Lo&Leduc nahmen für das gemeinsam erstellte Album «Zucker fürs Volk» ganze drei Awards entgegen. Auch als Einzelkünstler hat Dominik «Dodo» Jod mehr als überzeugt: mit «Hippie-Bus» landete der eingefleischte Vegetarier den Schweizer Sommerhit (Gold-Status) und mit «Nagellack» legte er gleich noch einen drauf. Nur konsequent, ist unser nationaler Reggae- und Raggasänger für die Swiss Music Awards 2016 nominiert: in den Sparten Best Hit National und Best Breaking Act. Am 12. Februar wird im Hallenstadion Zürich gewürfelt. All about DoDo.
«Ich glaube an das Göttliche in uns allen!»
Mit ihrem Sommerhit «Hippie-Bus» etablierten Sie sich in der Schweiz als Schweizerdeutscher Reggae-Künstler. Kennt man Sie jetzt auch im Ausland?
In der deutschsprachigen Szene kennt man inzwischen meinen Namen. Das aber vielmehr darum, weil ich ja schon seit über 15 Jahren Musik mache und als Produzent entsprechend enge internationale Kontakte pflege. Mit dem Hippie-Bus hat das wenig zu tun.
Und in Jamaika, der Wiege des Reggae?
Viele jamaikanische Sänger nehmen Songs während Ihrer Tournee auf. Ich hatte deshalb schon viele Jamaikaner in meinem Studio. Ich habe aber noch nie nachgeforscht, ob ich in Jamaika gespielt werde.
Sie sind in Kenja geboren und verbrachten die ersten Jahre in Abidjan. Könnten Sie heute dort leben?
Ja, ich denke schon. Heimat ist ein Gefühl und kein Ort.
Zahlt sich eine Album-Produktion für CH-Künstler überhaupt noch aus?
Musik machen ist nun mal, was ich tue. Ich kann gar nicht anders. Es ist meine Berufung. Und stellt man sich die Frage, ob es sich finanziell lohnt, ein Album zu produzieren, sollte man schleunigst den Beruf wechseln.
Können sie von Ihrer Musik leben?
Ich lebe seit gut acht Jahren ausschliesslich von meiner Musik. Ein grossartiges Gefühl.
Ihr Lieblingskünstler?
Damian Marley, der jüngste Sohn von Bob Marley, ist einer meiner Favoriten.
Mit wem würden Sie gerne mal ein Duett singen?
Reiner Zufall – beispielsweise mit Marc Sway. Wir sind uns im Flieger begegnet und haben uns entschieden, zusammen einen Song zu realisieren, bevor der Flieger in Zürich Kloten landete.
Auch auf englisch?
Klar. Wieso nicht.
Würden Sie, wenn die Gage stimmt, auch deutschen Schlager singen?
Die Gage hat letztlich noch keine einzige Entscheidung in meinem Leben beeinflusst.
Das lieben Sie?
Musik, Auberginen, Raketen und Stürme.
Und was würden Sie heute anders machen?
Ich würde heute sicher nicht mehr ohne Mückenschutz im Dschungel übernachten und eine Malaria riskieren.
Was möchten Sie unbedingt noch erleben?
Meine eigene Künstlerwerkstatt in Zürich, am See oder am Fluss. Ein kreativer Ort an dem ich leben und arbeiten kann. Das ist aber auch dem Umstand geschuldet, dass ich im Herbst aus meinem Studio raus muss. Und sonst: surfen, lieben, musizieren – in allen denkbaren Kombinationen.
Glauben Sie an Gott?
Ja. Ich glaub an das Göttliche in uns allen. Daran, dass Gott keine Unterschiede macht und wir alle Brüder und Schwestern sind. Ich glaube, dass Gott niemandem sagt, er solle Zäune bauen, um Flüchtlinge daran zu hindern, sich in Sicherheit zu bringen. Und genauso wenig glaube ich, dass Gott jemandem sagt, er solle Menschen an Rockkonzerten oder in Restaurants töten, weil sie in Freiheit leben wollen.