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Mehr Bass, weniger Schnickschnack, mehr Elektronik, weniger Instrumente: So in etwa hört sich das neue Album «Sound and Fury» von Anna Känzig an, das Ende Februar erschien. Es ist das dritte Album der Zürcherin und ihr Sound ist noch relaxter und authentischer geworden. Die Tour startet am 2. April im Albani Winterthur, die Plattentaufe findet am 29. April im Zürcher Plaza statt. Jetzt reinhörenwww.annakänzig.com

«Schlager ertrage ich nur mit Ironie»

Wann überraschen Sie uns mit einem Sommerhit?
Wenn, dann wohl im Sommer.

Sommerhit oder Hit – trauen Sie sich das zu?
Schön wäre es natürlich. Aber soweit, dass ich Hits planen könnte, bin ich leider noch nicht. Ob ein Lied sich zum Hit entwickelt, bestimmen die Hörer.

Kommerziell erfolgreich wäre das schon. Oder haben sie etwas gegen Kommerz?
Dem Wort Kommerz haftet immer etwas Negatives an. Wenn damit aber gemeint ist, «Musik machen, mit der man Geld verdient», habe ich selbstverständlich nichts dagegen: ich bin schliesslich Musikerin, und als solche möchte ich auch mein Geld verdienen. Ein Hit allein reicht heutzutage aber nicht wahnsinnig weit, der Weg muss sein, sich konstant im Markt halten zu können. Und bis dahin verdiene ich mein Geld vor allem mit dem Unterrichten als Gesangslehrerin.

Aber Sie haben nichts gegen Sommerhits?
Die gehören zum Sommer wie das Gurten Festival, laue Abende auf der Dachterrasse, die Frauenbadi, Glacé, Grillen auf der Zürcher Josefswiese und Ping Pöngle.

Ihr Lieblings-Sommerhit?
Vielleicht «I Kissed a Girl» von Katy Perry?

Als Support Act der Synthie-Pop-Band Hurts erlebte man Sie vor wenigen Tagen in Zürich. Zufrieden mit dem Gig?
Sehr zufrieden, ja. Es war die Feuertaufe, und es ist nichts schief gegangen. Das gibt mir die Sicherheit, mich bei den kommenden Shows im April zu entspannen und mich den neuen Songs noch mehr hinzugeben. Da freu ich mich drauf!

Ihre Lieblingsband?
Ich mag London Grammar und Florence + The Machine, aber auch Raury oder Kendrick Lamar.

Würden Sie, wenn die Gage stimmt, auch deutschen Schlager singen?
Wenn die Ironie dabei in jeder Sekunde erkennbar wäre, dann ja – aber nicht mehr als einen Song.

Das haut Sie um?
Schönheit in all ihren Facetten, sei das in der Natur, in der Musik oder in einem Gesicht.

Und das stellt Sie auf?
Gut gelaunte Menschen, die sich nicht verstellen, um cool zu sein.

Was bereuen Sie?
Es gibt im Englischen den Ausdruck «Don’t cry over spilled milk». Den mag ich recht gut, weil ich finde: Wenn etwas passiert ist, dann ist das eben so und man sollte dann nicht allzu viel Zeit damit vergeuden, etwas zu bereuen, sondern sich lieber überlegen, wie man es bei einem nächsten Mal verhindern oder besser machen könnte.

Was möchten Sie unbedingt noch erleben?
Ich möchte gern einmal an einem riesigen Festival im Ausland live spielen.

Glauben Sie an Gott?
Ich glaube auf jeden Fall daran, dass jeder an seinen eigenen Gott glauben darf.

Und wie stehen Sie zu Familie?
Nichts geht über die Familie.

Lust auf Ehemann, Kinder, Herd?
Herd nicht unbedingt.

Fotocredit: christoph-koestlin.com

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